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Urlaub auf Usedom

Allgemein

Wanderst du noch oder pilgerst du schon?

Das Wandern wird immer beliebter. Gleiches gilt für das Pilgern. Auf der Ostseeinsel Usedom kann man auf wenig ausgetretenen Pfaden beides perfekt kombinieren.

Ich bin dann mal Trend

  • Zugegeben, die meisten Trends gehen irgendwie an mir vorüber. Ich muss wirklich nicht auf jeden Zug aufspringen, nur weil eine Sache gerade „in“ ist. Zudem gibt es Trends, die mich erst dann erreichen, wenn sie schon fast keine mehr sind. Manches erschließt sich mir ehrlich gesagt auch nicht. Andere Trends wiederum finde ich richtig gut. Dann aber stört mich manchmal, was findige Marketing-Experten daraus machen. So geht es mir zum Beispiel mit den Heil- und Klimawäldern, die allerorts gefühlt wie Pilze aus dem Boden schießen. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin von der heilsamen Wirkung von Wäldern auf Körper und Psyche fest überzeugt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Natur ein großer Heiler ist und Wälder mehr als nur Balsam für die stressgeplagte Großstädter-Seele sind. Doch warum zu ausgewiesenen Heilwäldern pilgern, wenn der Wald vor der Haustür die gleiche Funktion erfüllt?

Pilgern auf Usedom

  • Apropos pilgern … auch das ist ohne Frage ein Trend, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut.
  • Das ist zum einen auf den „Hape‐Kerkeling‐Effekt“ und seinen Bestseller „Ich bin dann mal weg“ zurück zu führen. Doch das ist wohl nur die halbe Wahrheit. Auch mir hat der Film und noch mehr das Buch gefallen. Doch zum bekennenden Pilger bin ich danach nicht geworden. Geschweige denn habe ich mich nach Santiago de Compostela aufgemacht. Gleichwohl bin ich bereits einige Kilometer auf einem Abschnitt des Jakobsweges gewandert. Wie das?
  • Die nördlichste Ost-West-Verbindung im deutschen Jakobswegenetz beginnt auf Usedom. Die Via Baltica, der Baltisch-Westfälische Weg, stellt die Brücke von den baltischen Ländern nach Santiago de Compostela in Spanien dar. Er beginnt an der Grenze von Polen und Deutschland bei Swinemünde, führt von der Gedenkstätte Golm über Kamminke, Garz, Zirchow, Stolpe und Usedom bis nach Zecherin.
  • Doch das wusste ich freilich zu jener Zeit noch gar nicht. Bei einem Urlaub im Idyll am Wolgastsee sind wir nämlich nicht nur um den traumhaften Wolgastsee und weiter über die grüne Grenze nach Polen gewandert. Eine der schönsten Touren führte uns auch ein kurzes Stück auf eben diesem Jakobsweg über den Golm nach Kamminke am Haff und zurück.

Entdeckungsreise ins Innere

  • Hätte ich diese Tour irgendwie anders genossen, wenn ich mir bewusst gewesen wäre, auf dem Jakobsweg zu gehen? Wohl kaum. Wahrscheinlich aber sind es oftmals auch keine religiösen Aspekte, die Menschen heute zu Pilgern machen. Es ist wohl vielmehr die Sehnsucht nach Langsamkeit, nach Ausbruch aus einem von Stress und Reizüberflutung geprägten Alltag. Selbstfindung und die Suche nach einem einfacheren und sinnerfüllten Leben sind die zentralen Motive für eine Pilgerreise. Mit diesem Gedanken könnte auch ich mich anfreunden.
  • So gesehen wird selbst eine einfache Wanderung zu einer kleinen Pilgerreise, zu einer Entdeckungsreise ins Innere. In diesem Sinne kann auch eine Wanderung auf nicht ausgetretenen Pfaden in Usedoms Hinterland eine besondere Pilger-Erfahrung sein. Dafür müssen gar nicht immer hunderte von Kilometern nach Santiago de Compostela gepilgert werden. Es reicht womöglich eine genussvolle Wanderung vom Idyll am Wolgastsee oder dem Forsthaus Damerow bei Koserow.

Natur erleben auf Usedom

  • Gerade auf der Insel Usedom gibt es noch viele Geheimtipps, die auch im Hochsommer nicht überlaufen sind und man noch ganz für sich hat. Hier trifft man außer ein paar Wanderern und Naturliebhabern nur Menschen, die abseits vom Großstadtlärm Ruhe und Entspannung suchen. Und nicht selten begegnet man auf einer solchen Wanderung durch die idyllische Natur und himmlische Ruhe auch sich selbst.
  • Vielleicht ist es genau das, was uns an einer Wanderung immer wieder aufs Neue so begeistert. Man geht mit einem bestimmten Ziel los. Doch bei der Rückkehr stellt man fest, dass man nicht nur sein Wanderziel, sondern vieles mehr erreicht hat. Und wenn man auf einer Wanderung durch Usedoms weite Wälder an einem besonders stattlichen Baum vorbeikommt, darf man ihn auch gern einmal umarmen. Warum auch sollten nur seine Kollegen im ausgewiesenen Usedomer Heilwald in diesen Genuss kommen?

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