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Urlaub auf Usedom

Allgemein

Usedoms Maler und Mühlen

Weithin sichtbare Wahrzeichen und beliebte Motive Usedoms sind Windmühlen. Zwei bekannte Maler pflegten sogar eine ganz besondere Beziehung zu den Mühlen.

Usedoms imposante Mühlen

Haben Sie schon einmal von Erd-, Sockelgeschoss-, Keller- oder Turmholländer gehört?

Dann gehören Sie zweifelsohne zu den Windmühlenexperten. Denn genau darum handelt es sich: um Windmühlen. Genauer gesagt um Holländerwindmühlen, die im 16. Jahrhundert die in den Niederlanden und in Norddeutschland vorherrschenden Bockwindmühlen verdrängten.

Auch auf der Ostseeinsel Usedom gehören Windmühlen zu den weithin sichtbaren Wahrzeichen. Und zwar beide Sorten. Wer auf dem Weg an die Küste die Zecheriner Brücke nutzt, kommt an der imposanten Bockwindmühle Pudagla vorbei. Ein Besuch der voll funktionsfähigen Mühle während der Saison lohnt sich. Er bietet einen prima Einblick in die Geschichte der Windmühlen im Allgemeinen und die Geschichte der Bockwindmühle Pudagla im Speziellen. Nach einer Radtour oder genussvollen Wanderung kann man hier bei selbst gebackenem Kuchen und Kaffee herrlich entspannen. Eine tolle Aussicht gibt es sogar gratis.

Holländerwindmühle Benz

Vielleicht sogar noch einen Tick idyllischer gelegen, ist die Holländerwindmühle in Benz. Von der Mühle auf dem Berg genießt man einen grandiosen Ausblick über die „Usedomer Schweiz“. Doch selbst wenn der Ausblick schon den Aufstieg wert ist, sollte man sich den Eintritt nicht sparen und sich die Mühle auch von innen einmal ansehen. Sie wurde 1812 erbaut, hat also einige Jahre weniger auf dem Buckel als ihre Kollegin bei Pudagla. Ihre Historie aber ist vergleichbar bewegt. Die Innenausstattung ist weitgehend erhalten und intakt. Anhand der alten Maschinen kann der Weg vom Korn zum Mehl gut nachvollzogen werden. Natürlich finden Wanderer und Besucher im Backhaus der Mühle auch die Möglichkeit zu einer Rast bei Kaffee und Kuchen. Im Keller der Mühle befindet sich mit einer Ausstellung von Bildern Lyonel Feiningers zudem ein weiteres Highlight.

Der radelnde Feininger

Wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf Usedom unterwegs ist – besonders um Neppermin herum – trifft häufig auf den Namen des deutsch-amerikanischen Malers. Ihm zu Ehren gibt es sogar den Feininger-Radweg, denn vor hundert Jahren besuchte der bekannte Maler oft und gern die Insel. Er radelte und malte gern hier. Bronzene Bodenplatten entlang des Radweges zeigen, wo Feininger seine Staffelei aufgestellt hatte. In der Holländerwindmühle können einige seiner Motive aus Benz und Neppermin bewundert werden. Doch der radelnde Künstler Lyonel Feininger war nicht der einzige Maler, der von der Mühle in Benz angetan war.

Otto Niemeyer-Holstein

Der bekannte deutsche Maler Otto Niemeyer-Holstein hat nicht nur bis zu seinem Tod 1984 in „Lüttenort“ bei Koserow gearbeitet und gelebt. Er fand auch seine letzte Ruhe auf dem Friedhof in Benz. Sein Atelier ist heute ein besuchenswertes Museum. Da Otto Niemeyer-Holstein zudem in seinem Testament verfügt hat, dass nach seinem Tod Lüttenort so erhalten bleiben soll, wie es zu Lebzeiten war, findet man hier auch heute noch eine unvollendete Arbeit auf der Staffelei vor. Doch der Professor war nicht nur Usedoms bekanntester Maler und Mitglied der Akademie der Künste der DDR. Der Maler aus Lüttenort auf Usedom erwarb 1974 auch die Holländerwindmühle in Benz, um sie vor dem Verfall zu bewahren. Auf seinen Antrag hin wurde die Mühle unter Denkmalschutz gestellt. Er finanzierte die Neubeschindelung sowie die Anbringung neuer Flügel und veranlasste zudem, dass die Mühle als technisches Denkmal der Öffentlichkeit erhalten bleiben soll. Gut so. Denn heute ist die Mühle ein lohnenswertes Ausflugsziel, gerade auch für Radler und Wanderer.

Das Museum Otto-Niemeyer-Holstein am Forsthaus Damerow

Nicht nur für Kunstfreunde lohnt sich auch ein Besuch des Museums ONH, wie der Maler meist seine Bilder signierte. Das Museum Atelier Otto Niemeyer-Holstein vereint das seit 1933 historisch gewachsene Ensemble von Wohnhaus, Atelier und Garten des Malers mit der 2001 eröffneten Neuen Galerie. Das Museum ist zudem landschaftlich schön gelegen. Hier an der schmalsten Stelle der Insel Usedom, sind Ostsee und Achterwasser nur etwa zweihundert Meter voneinander getrennt. Für Gäste des Forsthauses Damerow liegt das Museum nur einen Steinwurf entfernt. Mehr noch können im Forsthaus Damerow Kajaks ausgeliehen werden für eine gemütliche Paddeltour durch den Riecker Graben, einer Ausstülpung des Achterwassers. Mit ihrem kleinen Bootshafen ist die Bucht nicht nur idyllisch gelegen. Sie grenzt auch unmittelbar an das Außengelände des Museums Otto Niemeyer-Holstein. Glück hat auch, wer den Museumsbesuch mit einer Wanderung oder Radtour am Achterwasser verbinden will. Die Strecke vom Forsthaus Damerow vorbei am Museum ONH bis nach Zempin und weiter nach Zinnowitz gehört zu den schönsten und abwechslungsreichsten der Insel. Nicht nur, weil man für den Rückweg auch den Strand an der Ostsee nutzen kann, inklusive einem Sprung ins kühle Nass.

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