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Ausflug zum Naturschutzgebiet Mümmelkensee
Der Mümmelkensee zählt zu den besonders beeindruckenden Naturschutzgebieten Usedoms. Das intakte Hochmoor bietet seltenen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause.
Wo wir uns besonders wohl fühlen
Als Usedom-Kenner werden wir öfter gefragt, wo wir uns besonders wohl fühlen. Die Antwort auf
diese Frage fällt nicht leicht. Zum einen gibt es für uns nicht den einen Ort, der für uns bei jedem
Usedom-Urlaub ein Muss ist. Selbst beim Hotel kommt es immer darauf an, wo unsere Prioritäten
liegen. Mal sehnen wir uns besonders nach Ruhe, Natur und Erholung. Dann favorisieren wir
womöglich das Idyll am Wolgastsee. Oder uns steht eher der Sinn nach Wellness und aktiver
Erholung beim Radeln, Kajak fahren auf dem Achterwasser oder Bogenschießen. Dann steht das
Forsthaus Damerow ganz oben auf unserer Liste. Wenn wir im Spätherbst oder Winter auf Usedom
Urlaub machen, sind wir öfter auch in der Residenz in Heringsdorf oder im Weißen Schloss zu Gast.
Von hier aus sind es nämlich nur ein paar Kilometer zu einem unserer Lieblings-
Naturschutzgebiete.
Naturschutzgebiet Mümmelkensee
So zählt ohne Frage der Mümmelkensee zu den besonders beeindruckenden Naturschutzgebieten.
Er ist noch ein Relikt der letzten Eiszeit und bildete sich aus einem Eisblock, den ein Gletscher dort
liegen ließ. Als dieser schmolz, entstand eine Senke, die nach und nach austrocknete. Während der
letzten 20.000 Jahre entwickelte sich ungestört ein Hochmoor mit einem tiefen Restsee in der
Mitte. Der Mümmelkensee ist glücklicherweise eines der wenigen nicht kultivierten Moore. Er
wurde nie entwässert und auch nicht zur Torfgewinnung genutzt. So konnte sich unberührt Natur
ansiedeln. Sein Namensgeber war die gelbe Teichrose, die niederdeutsch „Mummel“ genannt wird.
Das Naturschutzgebiet Mümmelkensee liegt etwa drei Kilometer vom Seebad Bansin entfernt.
Es ist zwar das kleinste, aber vielleicht geheimnisvollste Naturschutzgebiet auf Usedom. Denn
intakte Hochmoore sind nicht allzu häufig. Schon deshalb ist eine Wanderung entlang des Sees ein
einzigartiges Erlebnis. Zwar ist das direkte Betreten des Moores wegen der seltenen Sumpfpflanzen
und zum persönlichen Schutz nicht erlaubt. Denn wie bei jedem Moor besteht auch dort abseits
der Wege die Gefahr zu versinken. Dennoch lohnt sich der Weg um das Moor herum. Seltene
Sumpfpflanzen wie der Sonnentau wachsen an seinem Rand. Und weil das Moor nährstoffarm ist
und es ihm an Stickstoff fehlt, muss sich der Sonnentau einiges einfallen lassen, um nicht zu
verhungern. So fängt er mit Hilfe klebriger Tröpfchen Insekten, die sich leichtfertig auf ihm
niederlassen.
Seltene Tier- und Pflanzenarten
Neben diesen beiden Sumpfpflanzen wachsen in dem Naturschutzgebiet noch andere seltene
Pflanzen wie Lebermoose, Wollgräser, Sumpfporst und Blasenbinse.
Fische gibt es in dem sauren Gewässer nicht, doch einige seltene Tierarten fühlen sich in der
ruhigen waldreichen Umgebung pudelwohl, darunter auch viele Vogelarten. In der warmen
Jahreszeit brüten hier Kranich, Graugans, Zwergtaucher und Eisvogel.
Am Rande des Areals befinden sich eine Schutzhütte und ein Beobachtungsturm. Von hier aus
bieten sich auch schöne Fotomotive.
Den See erreicht man von Bansin aus über einen Wanderweg, der mit Informationstafeln zum
Naturschutzgebiet ausgestattet ist. Wer nicht nur ankommen will, sondern auch etwas über den
Lebensraum Wald erfahren möchte, sollte bei der Wanderung neben einer Wasserflasche auch
etwas Zeit im Gepäck haben. Verlaufen kann man sich auf dem Weg zum Mümmelkensee zwar
nicht. Dafür sorgt schon die gute Ausschilderung des Weges. Doch man benötigt einige Zeit, um die
vielen informativen Tafeln entlang des Naturlehrpfades Mümmelkensee zu lesen. Den Eingang zum
Naturlehrpfad erreicht man vom Bahnhof Bansin über den Fischerweg, vorbei am Sportplatz. Dann
geht es etwa fünf Kilometer durch eine waldreiche Gegend um den See.
Vom Weißen Schloss zum Mümmelkensee
Wer wie wir sein Basislager im Weißen Schloss im Seebad Heringsdorf aufgeschlagen hat, erreicht
das Naturschutzgebiet Mümmelkensee nach einer guten Stunde zu Fuß. Die gut fünf Kilometer
lange Strecke ist sehr abwechslungsreich, inklusive Kaiserbäderpromenade und Strandwanderung.
Mit einer Umrundung des Mümmelkensees kommen wir bei dieser Tageswanderung zwar auf gut
16 Kilometer Länge. Doch nach dieser Energieleistung freuen wir uns umso mehr auf einen
leckeren Flammkuchen – eine Spezialität des Weißen Schlosses – sowie einen leckeren Wein von
der ganz vorzüglichen Weinkarte. Es muss ja nicht gleich ein 1998er Château Margaux 1. Cru Classé
sein. Obwohl …