HIER KLICKEN FÜR WEITERE INFOS

Urlaub auf Usedom

Allgemein

Vögel beobachten auf Usedom

Die Ostseeinsel Usedom ist ein Eldorado für viele Vogelarten. Auch der Seeadler, das Wappentier der USA, hat im „wilden Osten“ einen Verbreitungsschwerpunkt.

Begegnung mit dem Seeadler

Ich gehöre nicht unbedingt zu den Menschen, die immer schon gern Vögel beobachtet haben. Aber seit ich jedes Jahr zumindest ein paar Tage Urlaub auf Usedom verbringe, bin ich fast zu einem „Bird Watcher“ geworden. Vor einigen Jahren habe ich hier einen Seeadler aus nächster Nähe gesehen. Erst schien es so, dass er bereit wäre, mit mir um den fetten Fisch zu kämpfen, in den er seine Krallen geschlagen hatte. Starr vor Schreck oder Überraschung, starrten wir uns bewegungslos eine gefühlte Ewigkeit an. Dann jedoch entschied sich der Adler für die Flucht. Natürlich nicht ohne sein leckeres Abendessen. Ich schaute dem Flug des majestätischen Vogels noch eine Weile gebannt hinterher.

Zu dieser Zeit wusste ich noch nicht, dass das Wappentier der USA auch im „wilden Osten“ Mecklenburg-Vorpommerns einen Verbreitungsschwerpunkt hat. Gut 20 Paare brüten regelmäßig auf Usedom, wie ich später von den kompetenten Mitarbeitern des Naturparkzentrums Usedom im Klaus-Bahlsen-Haus erfahren habe. Seit dieser Zeit weiß ich auch, dass Usedom und das Peenetal eine der letzten ursprünglichen Flusslandschaften Mitteleuropas und ein Eldorado für Zugvögel an der Ostseeküste schlechthin sind.

Eldorado für Zugvögel

Bei genauerer Betrachtung ist das auch kaum überraschend. Mit dem Achterwasser wird fast die Hälfte der Naturparkfläche Usedoms von Wasser eingenommen. Allein die Binnenseen umfassen rund 1.500 Hektar Fläche. Darunter befinden sich nährsalzreiche Flachseen wie der Gothen- und der Schmollensee, aber auch kleinere, nicht weniger idyllische, wie der Schloon- oder Wolgastsee.

Bei so viel Wasser und idyllischer Natur kann es eigentlich nicht verwundern, dass auch Vögel magisch angezogen werden. Besonders während des Vogelzuges wird die Insel von zehntausenden nordischen Gänsen, Enten und Schnepfenvögeln besucht, die der Küstenlinie und dem Urstromtal der Oder folgen. Insgesamt gibt es über 280 Vogelarten auf Usedom. Allein 150 davon brüten regelmäßig im Naturpark, darunter elf Greifvogelarten.

Auch die Landzunge Cosim ist ein Natur- und Vogelschutzgebiet nahe des kleinen Ortes Balm. Dieser liegt in einer Bucht am Balmer See, wie dieser Teil des Achterwassers genannt wird.

Eine Wanderung zur Halbinsel Cosim ist besonders idyllisch, da der Weg am Achterwasser auch immer wieder vorbei führt an Miniaturbuchten, in denen Boote im Schutz des Schilfgürtels ankern. Manchmal muss man sich ducken, so zugewachsen ist der Weg.

Vogelinseln Böhmke und Werder

Seit die Landzunge Cosim kurz nach der Wende Natur- und Vogelschutzgebiet wurde, konnte sich wieder eine fast intakte Flora ansiedeln. Auch Weißstorch, Graureiher und sogar Seeadler haben hier wieder eine Heimat gefunden. Urlauber verschlägt es nur selten hierher.

Auf mehr Touristen trifft man da schon am angrenzenden Nepperminer See. Dieser ist ein Teil des Achterwassers, das durch die zwei unbewohnten Vogelinseln Böhmke und Werder begrenzt wird. Beide Inseln sind Natur- und Vogelschutzgebiet und dürfen nicht betreten werden. Der kleine Ort Neppermin, der dem See seinen Namen gab, ist besonders attraktiv wegen seiner kleinen Seepromenade. Sie ist zwar nur 300 Meter lang, bietet aber neben vielen Schautafeln über Flora, Fauna und Fischerei auch einen hölzernen Aussichtsturm. Erklimmt man ihn, bietet sich ein herrlicher Blick über die Küste des Achterwassers. Zudem liefert die Vogelinsel Böhmke gegenüber ein tolles Schauspiel. Wie auf Kommando steigen immer wieder plötzlich riesige Vogelschwärme kreischend in die Luft, drehen einige Runden und lassen sich genau wieder an der gleichen Stelle nieder.

Schützenswerte Natur

An der Promenade von Neppermin bietet eine Station Boote für die Erkundung des Nepperminer Sees an. Neben Kanus können auch Kajaks und Ruderboote ausgeliehen werden.

Auf diese Weise kann man sich nahezu geräuschlos den Vogelinseln nähern, um die Vögel aus nächster Nähe zu beobachten, ohne sie über Gebühr zu stören.

Wer sich bei einer solch beeindruckenden Vogelbeobachtung still und achtsam verhält, wird bei seiner Rückkehr feststellen, wie schützenswert und fragil solche Biotope sind.

Wenn wir jedenfalls von Neppermin wieder auf dem herrlichen Rad-Wanderweg am Achterwasser entlang zurück radeln in unser Hotel, dem Forsthaus Damerow, reden wir kaum ein Wort. Dann genießen wir mit jedem Atemzug Usedoms einzigartige Naturlandschaft.

 

Kategorien