Allgemein
Den Urlaub nachhaltig und gesund genießen
Mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist zwingend erforderlich. Auch Gäste auf der Ostseeinsel Usedom können im Urlaub einen wertvollen Beitrag hierzu leisten.
Es gibt keinen Planet B
Spätestens seit Greta Thunberg ist Klimaschutz und Nachhaltigkeit wieder in den öffentlichen Fokus geraten. Der unermüdliche Einsatz der jungen schwedischen Klimaschutzaktivistin für eine konsequente Klimapolitik findet weltweit Beachtung. Die von ihr initiierten Schulstreiks für das Klima sind inzwischen zur globalen Bewegung Fridays for Future mutiert. So wurde die erst 16-Jährige zum Gesicht der internationalen Klimaschutzbewegung und zu einer der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des Jahres 2019.
Als Aktiv-Urlauber und Naturliebhaber finde ich richtig prima, dass das Thema Klimaschutz jetzt endlich die Aufmerksamkeit erhält, die ihm zusteht. Schließlich ist unser ökologischer Fußabdruck deutlich zu groß. So bräuchten wir Deutschen mittlerweile 3,2 Erden, um unsere heutigen Bedürfnisse zu erfüllen. Da ist es auch kein Trost, dass die Australier und die US-Amerikaner mit gut fünf Erden noch deutlich mehr Ressourcen verbrauchen. Denn die Gesamtheit aller Menschen benötigt heute schon 1,75 Erden. Doch wie wir spätestens seit den Demonstrationen für Klimaschutz wissen, gibt es eben keinen Planet B. So lag der sogenannte Erdüberlastungstag in diesem Jahr auch schon am 29. Juli. Ab diesem Tag übersteigt die Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen das Angebot und die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen. Oder mit anderen Worten: Seit Ende Juli leben wir auf Pump.
Urlaub im eigenen Land für mehr Klimaschutz
Obwohl ich seit 35 Jahren aus der Schule raus bin, beeindrucken mich die jungen Menschen und ihre Freitags-Demonstrationen tief. Ich möchte gern selbst noch einen viel größeren Beitrag zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit leisten, weiß aber oft nicht genau wie. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich in Gedanken mit meinem Lieblingsmenschen am Strand unter südlicher Sonne spazieren gehe. Doch dann habe ich ein schlechtes Gewissen wegen der Anreise mit dem Flugzeug und suche nach Alternativen. Ich bin mir bewusst, dass der Flugverkehr wie auch die Kreuzfahrten völlig zu Recht am Pranger stehen. Ich bin auch gern bereit, den Urlaub im eigenen Land, zum Beispiel auf der Ostseeinsel Usedom, zu verbringen. Zum einen ist die Anreise deutlich kürzer und ressourcenschonender. Zum anderen finde ich hier alles, was ich für einen erholsamen Urlaub brauche: Ruhe, Erholung, ganz viel Natur und Gewässer, tolle Wander- und Radwege sowie nette Menschen, schöne Hotels und leckeres Essen.
Klimakiller Ernährung
Doch hier verbirgt sich auch wieder ein Problem, das mich zunehmend stört. In manchen Hotel-Restaurants auf Usedom können Gäste schlemmen, als wenn es kein Morgen mehr gäbe. Bei Erdbeeren im Winter, Spargel im Herbst und Kiwis aus Neuseeland könnte eben genau das auch schneller der Fall sein, als wir alle denken. Eben diese Verhaltensweise belastet unsere Umwelt und das Klima enorm. So gehen Wissenschaftler mittlerweile davon aus, dass unsere Ernährungsweise mit rund 15 bis 20 Prozent zur persönlichen Treibhausgasproduktion beiträgt.
Ich finde das erschreckend und möchte gern etwas dagegen tun. Auch im Urlaub, aber gern ohne Qualitätsverlust. Zuhause bemühe ich mich bereits darum, meinen Fleischkonsum einzuschränken. Dieser macht den größten Teil des ökologischen Fußabdrucks unserer Ernährung aus. So nimmt jeder Deutsche knapp 90 Kilogramm Fleisch pro Jahr zu sich. Darüber hinaus bemühe ich mich, meist regionale und saisonale Bio-Produkte zu kaufen. Doch im Urlaub?
Mehr Nachhaltigkeit im Urlaub
Als Gast ist doch mein Einfluss begrenzt, oder? Das zumindest dachte ich immer. Doch seit meinem letzten Aufenthalt auf Usedom weiß ich, dass ich sehr wohl auch im Urlaub einen Beitrag zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit leisten kann. So hat sich zum Beispiel das Forsthaus Damerow der Nachhaltigkeit verpflichtet. Das reetgedeckte Hotel mit großem Wellness-Bereich wurde mit dem Green-Sign Label Level 3 für „vorbildliche Nachhaltigkeit“ zertifiziert. Das Nachhaltigkeitskonzept wird somit also bereits in nahezu allen Hotelbereichen umgesetzt und gelebt. Das merkt man auch ganz konkret im Restaurant bei der Auswahl an Gerichten, die auf Regionalität und Saisonalität setzen. Das beginnt schon morgens beim Frühstücksbuffet, wo Gäste sich auf hauseigenen Wald- und Blüten- bzw. Rapshonig freuen dürfen. So sammeln 500.000 fleißige Bienen verteilt auf neun Völker für das Forsthaus Damerow an zwei Standorten auf Usedom eifrig Pollen. Daraus stellen sie nicht nur den leckeren Honig her. Sie leisten auch einen wertvollen ökologischen und wirtschaftlichen Beitrag für unsere Gesellschaft. Denn ohne Bestäubung durch Bienen gäbe es auch kaum Früchte, Samen und Nüsse.
Was mich auch begeistert, ist die leckere Wildküche im Forsthaus Damerow. Da Wild nicht extra für die Ernährung gezüchtet wird und es sich im Wald selbst versorgt, fällt der Ressourcenverbrauch beim Verzehr von Wildgerichten kaum ins Gewicht. Wildgerichte sind also nicht nur bio, gesünder, ökologischer und nachhaltiger. Sie sind auch verdammt lecker. Bei mir jedenfalls steht ab sofort der „Wilde Burger“ oder die Wildschweinkeule im Forsthaus Damerow ganz oben auf meiner Liste mit gesunden, nachhaltigen und leckeren Gerichten.